Mosquito Winglet Rezension
Pilot: | Wolli Beyer |
Verein: | Fliegergruppe Oerlinghausen |
Flugplatz: | Flugplatz Oerlinghausen |
Segelflugzeug: | 303 Mosquito – Seriennummer 57, 1977 |
Registrierung: | D-7050 “XXX” |
Erfahrungsbericht Mosquito WL D-7050
Im letzten Jahr konnte ich eine „H303, Glasflügel Mosquito“ erwerben, die in 2021 neu lackiert wurde. Als „Glasflügel-Fan“ mit Erfahrungen auf H201, H 204, H301 etc., war ich gespannt, auf die Flugeigenschaften und Leistungen, auch im Vergleich mit anderen Flugzeugen der Clubklasse. Bei den ersten Flügen war meine subjektive Empfindung, dass das Flugzeug eher etwas schneller in den Aufwinden geflogen werden will und nicht den Bereich unter 85-90 km/h (38kg(m2) mag.

Sie kippte bei langsameren Geschwindigkeiten gerne nach innen ab und ich fand die Steigleistung verbesserungswürdig. Eine gute Flugzeugperformance, gerade auf Wettbewerben, ist für den Erfolg nun mal mitbestimmend. Die Gleitleistung ist dabei in Relation zur Steigleistung ein essentieller Faktor. Nicht selten entscheidet sich ein Wettbewerb an den schwachen Tagen, an denen im schwächsten Steigen die letzten Aufwinde erkurbelt werden müssen.
So kam neben den üblichen Abdichtungsarbeiten schnell die Idee und der Wunsch mach Winglets auf. Auch nach Meinung kompetenter Pilotenpersönlichkeiten, funktionieren die “alten“ Profile der „15m“ -Klasse, die jetzt in der Clubklasse erfolgreich unterwegs sind, besser mit Winglets.

Nach Gesprächen mit Christian Streifeneder, der mit seinem Vater „Hanko“ als Musterbetreuer den Support und damit die weitere Existenz von Glasflügelflugzeugen weltweit sichert, kristallisierte sich etwas sehr schnell hinaus:
- Die Neu-Berechnung eines Winglets erfordert einen hohen personellen und finanziellen Aufwand, der in Relation zur Stückzahl nicht möglich ist
- Als Alternative bietet sich die Adaptierung der gut funktionierenden Winglets der Glasflügel 304 an
Die Umsetzung und die Zulassung als „TM“ erforderte dennoch den gesamten Winter, sodass erst Anfang Mai der Anbau der Winglets erfolgen konnte.
Diese passen sehr stimmig in das Gesamtbild des Flugzeuges und fügen sich fast spaltfrei in die Flügelkontur ein. Vielleicht hätte man sich eine etwas mehr „neo-ige“ Form gewünscht, aber letztendlich entscheidet die Wirksamkeit, die ja schon bei der 304 unter Beweis gestellt werden konnte.

Die Testflüge in anfangs sowohl sehr ruppiger Blauthermik, wie auch Cu-Thermik und Konvergenz zeigten:
- Beim Start im f-Schlepp kaum Tendenz zum Ablegen der Tragflächen
- Früheres Abheben
- Erhöhte Richtungsstabilität im Geradeausflug
- Verringerte Kreisflug-Geschwindigkeit um ca. 3-5km/h
- Subjektiv verbesserte Steigleistung bei verringerten Kreisradien
- Verringerte Tendenz zum „Abkippen in die Kreisrichtung
- Harmonischeres Kurbelverhalten
- Subjektiv leicht veränderte Geschwindigkeitsbereiche für die Wölbklappen:
- Bisher erschien die „nicht vorgesehene“ 1,5 Stellung meisten optimal zum Kurbeln
- Nun ging es bei gleichmäßigen Steigen auch gut in „L“ ca. 78-85km/h
Insgesamt ein gelungenes „Update“ dieses bisher in der Clubklasse kaum beachteten Flugzeuges.
Wolli Beyer, Eskilstuna 23.5.2024
